Forschungsstipendium · 2022

Nick Böhnke: Durchdringungen des Raums

Günther Uecker, aus: Bildrituale – Entwicklung eines Werkes (Fotoumwandlungen), Foto: Rolf Schroeter, 1981. Günther Uecker © VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Nick Böhnke beschäftigt sich in seiner Forschungsarbeit Durchdringungen des Raums mit den zu den frühesten Bildfindungen zählenden Werken Günther Ueckers, den Fingermalereien (1956), in deren Folge malerische Reliefs entstanden (1958). Er beobachtet, wie der Künstler Ende der 1950er-Jahre Nägel, die heute Signet seines Werkes sind, noch nicht in die Leinwand treibt. Vielmehr durchfurcht er mit ihren Köpfen und seinen Fingern pastos aufgetragene Schichten von Ölfarbe, schabt immer wieder Linien und Raster von den Bildträgern und schafft damit haptische, taktil erfahrbare Strukturen. Mit seiner Untersuchung nimmt Böhnke einen zentralen Aspekt von Ueckers Werk in den Fokus: Die Malerei als mehrdimensionale Handlung mit spezifischer räumlicher Disposition.

Beteiligte
Nick Böhnke

Nick Böhnke, geb. 1985 in Schwerin, ist promovierter Kunsthistoriker. Er absolvierte bis 2012 ein Bachelorstudium in den Fächern Kunstgeschichte und Europäische Ethnologie/Volkskunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, wo er auch sein Masterstudium abschloss (2015).

Im Jahr 2019 wurde er dort im Fach Kunstgeschichte an der Philosophischen Fakultät mit der Arbeit Nam June Paik. Pionier der Aktionskunst promoviert.

Publikationen
Mit Nick Böhnkes Untersuchung wird der Begriff des ‚Handelns‘ um malerische Ansätze des Künstlers bis in die 1960er-Jahre erweitert.