Werkstattgespräch IUG-Forschungsstipendium

Im Werkstattgespräch zum IUG-Stipendium 2024 stellte Daniel Wolter das Projekt unter dem Titel „Von Wanzen und Borkenkäfern. Die Umweltbewegung der DDR“ in Berlin vor und zeigte dazu erste aus den Beständen der Robert-Havemann-Gesellschaft selektierte Fotografien. Unter Rückgriff auf eine medienökologische Perspektive lässt Wolter unterschiedliche Kategorien fotografischer Darstellung miteinander korrelieren und markiert die Nahtstelle, an der sich Umwelt ins fotografische Bild einschreibt und zugleich Eingriffe in die Umwelt entstehen. Eindrückliches Beispiel dafür ist die Filmfabrik Bitterfeld-Wolfen, wo chemische Rückstände aus der Produktion in umliegende Gewässer geleitet wurden und die Flüsse und Seen mit silberner Schlacke durchzogen, was von Fotograf*innen mit den dort entstandenen Filmen dokumentiert wurde. Über zeitgenössische Wahrnehmung damals und heute, Fotografien zwischen dystopisch-romantischer Naturvorstellung und Umwelt Monitoring, bis hin zu einer Beobachtung zweiter Ordnung, die das Archiv als Möglichkeitsfeld mitbedachte, diskutierten mit unserem Stipendiaten: Markus Draper (Künstler, Berlin), Knut Ebeling (Professor für Medientheorie und Ästhetik, Weißensee Kunsthochschule Berlin),  Rebecca Hernandez Garcia (Archivleiterin, Robert-Havemann-Gesellschaft) und Christoph Ochs (Bildarchiv, Robert-Havemann-Gesellschaft).